Mei oh mei, jetzt sind schon wieder 1
½ Monate vergangen, seit meiner Rückkehr nach Villena, meiner Rückkehr in die
Protectora und damit verbunden, ein ganz besonderes Wiedersehen.
Bei meinem Abschied am 24. Februar
2013 in Villena, im Rahmen der Aktion 2.0, habe ich an einem Zwinger ein
Versprechen gegeben. Dieses einzulösen war der Grund meiner Rückkehr in die
Protectora am 12. April 2013.
Ich gab dieses Versprechen einer
Hündin namens Samba, die während meines Aufenthaltes während des Projektes „600
glückliche Hundeaugen“ mein Herz im Sturm eroberte. Ich versprach ihr zurück zu
kommen, um Sie zu holen – und das tat ich!
Nach „Aktion 2.0“ musste ich erst
einmal all die Emotionen verarbeiten. Das war nicht leicht, nicht nur wegen all
der Eindrücke, die mich während unseres Projektes überrollten, sondern
insbesondere auch weil ich mein Herz an 2 der 600 Hundeaugen verloren habe. Immer wieder traten Tränen in meine Augen, wenn ich
Freunden und Bekannten von diesem unglaublichen Projekt berichtete. Und selbst
heute spielen diese Emotionen in meinen Erinnerungen immer noch eine große
Rolle. In meinem Abschlussbericht schrieb ich aber auch, dass ich mein
möglichstes tun werde, um einem dieser Hunde ein neues Zuhause zu geben. Dabei
stand nie zur Wahl, wen ich da rausholen würde, denn nicht ich habe Sie
ausgesucht; Sie hat mich auserwählt.
Aber bevor ich näher auf diese ganz
besondere Hündin zu sprechen komme, möchte ich von meinen Eindrücken erzählen,
die ich in der Protectora bei meiner Rückkehr machte. Ich bin stolz sagen zu
können, dass unsere spanischen Freunde unsere Arbeit in Ehren halten. Am
schönsten war es zu sehen, dass die Hunde in Ihren großen Freigehegen sichtlich
Spaß hatten; sich in der Sonne aalten, in den Betonröhren Schatten suchten und
auf dem Platz herumtollten und spielten – es war so schön dies mit an zu sehen.
Die Schleuse wurde in unserer Abwesenheit fertig gestellt, d.h. das fehlende
Tor wurde montiert und bietet nun eine ideale Lösung zur Be-und Entladung ohne
die Hunde dabei zu stören. Die alten Hunden fühlten sich in ihrem neuen Bereich
sichtlich wohl. Hier hat auch unser Maskotchen Leon seinen Platz gefunden. Er
war noch etwas schüchtern, machte aber einen sehr guten Eindruck. Sämtliche
Türen wurden mit einem Riegel-Schloss versehen, da die Türklinken für die Hunde
kein unüberwindbares Hinderniss darstellten. Das Lager war ordentlich und
aufgeräumt und die von uns gestellten Regale sind bis unters Dach voll. Im
Welpenbereich war ich überrascht, nicht weil dort etwas verändert wurde,
sondern weil die Kleinen teilweise schon richtig groß geworden sind. Soli z.B.,
den einer unserer 7 Helferlein sehr ins Herz geschlossen hat, ist richtig groß
geworden. Ich musste wirklich zweimal hinschauen, um zu realisieren, dass es
wirklich Soli ist. Einzig und alleine im
Katzenbereich hat sich seit unserer Rückkehr einiges verändert. Unsere
Konstruktion aus Holzwänden zur Abtrennung der einzelnen Katzenbereiche wurde durch
Mauern ersetzt. Diese sind witterungsresistenter und damit langfristig die
bessere Lösung. Die von uns verbauten Holzwände werden nun zum Bau weiterer
Hundehütten benutzt.
Nun aber zu der kleinen Samba. Samba
ist ein 2.5 jähriger Podenco-Mix und hat bis auf die ersten 9 Monate ihr Leben
in der Protectora verbracht. Die ersten 9 Monate lassen sich leider nicht mehr
rekonstruieren, so dass man nicht weiß, wo und wie Sie lebte. Seit nunmehr 1 ½ Monaten
ist Sie meine Gefährtin und ich bin mehr als glücklich mich zu diesem Schritt
entschieden zu haben. Das Wiedersehen war anfangs sehr schüchtern, doch in dem
Moment als ich Sie aus der Protectora führte wich Sie nicht mehr von meiner
Seite. Ich glaube Sie realisierte in diesem Moment, dass ich Sie da raushole
und dass Sie nicht mehr zurück muss. An den folgenden Tagen nahm ich Sie mit
zur Protectora, weil ich dort Bilder für euch machen wollte, um euch zu zeigen,
wie dort alles mittlerweile aussieht. Samba allerdings betrat die Protectora
nicht mehr. Sie wehrte sich mit allen 4 Pfoten und ihrem kompletten Körper
dagegen die Protectora wieder zu betreten und ich zwang Sie auch nicht dazu. So
aalte Sie sich außerhalb des Geländes in der Sonne, während ich Fotos machte
und die Arbeiten im Katzenbereich begleitete.
Untergebracht waren wir, Samba &
Ich, während der drei Tage unseres Aufenthaltes bei Marisa & Luis Miguel.
Die Gastfreundschaft unserer Freunde in Spanien ist einfach unglaublich. Es
stellte überhaupt kein Problem dar, dass ich Samba ab dem ersten Tag
mitbrachte, so dass Sie nicht mehr zurück in Ihren Zwinger musste, und das
obwohl sie nicht stubenrein war. Bei der Anreise wurde ich von Noelia und Pepe
am Flughafen empfangen und direkt in die Protectora gebracht und auch bei der
Abreise erhielt ich super tolle Unterstützung von Elly und Ester, die mich
nicht nur zum Flughafen brachten, sondern auch beim Check-In von Samba
unterstützend zur Seite standen. Muchas Grazies amigos.
Den Rückflug nach München hat Samba leicht
sediert, sehr gut überstanden und ich behaupte: besser als Ihr Frauchen, das
sich bei Start und Landung derartig Sorgen um den Gemütszustand Ihrer Hündin
machte, dass Sie die Tränen nicht unterdrücken konnte. In München angekommen
konnte ich es kaum erwarten die Kleine in der Sperrgepäckausgabe in Empfang zu
nehmen. Abgeholt und nach Hause gebracht wurden wir von dem Initiator der
Aktion 2.0, Andy. Vielen lieben Dank an dieser Stelle nochmal für deine Hilfe.
In meiner Wohnung dann angekommen, war es sehr spannend Samba dabei zu
beobachten wie Sie ihr neues Zuhause in Augenschein nahm. Schüchtern, aber
gleichzeitig neugierig wurde erst einmal alles beschnuppert, bis wir uns dann
kurze Zeit darauf zur Ruhe legten um die Reise und das Erlebte zu verarbeiten.
Seit der ersten Woche sind wir in der
Hundeschule und Samba lernt schnell und gerne. Ihr anfängliche Schüchternheit
ist zwar nach wie vor da, hat sich allerdings extrem gebessert. Sie scheint
sehr dankbar über ihr neues Zuhause und auch zu Frauchen hat Sie schnell
Vertrauen gefasst. Die Entscheidung die kleine Samba zu mir zu holen, war die Beste
die ich seit langem getroffen habe. Natürlich weiß man bei Hunden aus
Tierheimen oft nicht, welche Vergangenheit sie haben und das macht die
Erziehung nicht immer leicht, aber die Mühe ist es wert, denn diese Hunde sind
unglaublich dankbar. Und Erziehung kann auch Spaß machen, vor allem dann, wenn
man Fortschritte macht. Im anliegenden Park hat Samba schon viele
Bekanntschaften gemacht und so langsam fängt Sie auch an mit den anderen Hunden
zu spielen, Freundschaften zu schließen und ihre Schüchternheit nimmt von Tag
zu Tag immer mehr ab.
Bleibt mir mich ganz, ganz herzlich
zu bedanken, bei allen, die meinen Aufenthalt in Villena so unvergesslich
gemacht haben und mir bei meiner Rückkehr so unterstützend zur Seite standen.
Danke an Marina & Noelia für die tolle Unterstützung in den administrativen
Angelegenheiten & Reisevorbereitungen. Danke an Pepe für deine
einwandfreien Übersetzungen vom englischen ins spanische und vice versa. Danke
an Marisa & Luis Miguel für Speiß, Trank, Unterkunft und die immense Geduld
mit einer noch nicht sozialisierten Hündin und dessen Frauchen das Heim zu
teilen. Danke an Elly & Ester für die wahnsinnig hilfreiche Unterstützung
am Flughafen und danke an dich Andy, für die Zeit die du geopfert hast um uns
in München in Empfang zu nehmen und nach Hause zu bringen.
Ich freue mich schon jetzt auf das
Wiedersehen mit unseren spanischen Freunden im August. Bis dahin alles Liebe,
Regine & Samba