Montag, 10. Juni 2013

Das Wiedersehen von Regine und Samba




Mei oh mei, jetzt sind schon wieder 1 ½ Monate vergangen, seit meiner Rückkehr nach Villena, meiner Rückkehr in die Protectora und damit verbunden, ein ganz besonderes Wiedersehen. 

Bei meinem Abschied am 24. Februar 2013 in Villena, im Rahmen der Aktion 2.0, habe ich an einem Zwinger ein Versprechen gegeben. Dieses einzulösen war der Grund meiner Rückkehr in die Protectora am 12. April 2013.

Ich gab dieses Versprechen einer Hündin namens Samba, die während meines Aufenthaltes während des Projektes „600 glückliche Hundeaugen“ mein Herz im Sturm eroberte. Ich versprach ihr zurück zu kommen, um Sie zu holen – und das tat ich!

Nach „Aktion 2.0“ musste ich erst einmal all die Emotionen verarbeiten. Das war nicht leicht, nicht nur wegen all der Eindrücke, die mich während unseres Projektes überrollten, sondern insbesondere auch weil ich mein Herz an 2 der 600 Hundeaugen verloren habe. Immer  wieder traten Tränen in meine Augen, wenn ich Freunden und Bekannten von diesem unglaublichen Projekt berichtete. Und selbst heute spielen diese Emotionen in meinen Erinnerungen immer noch eine große Rolle. In meinem Abschlussbericht schrieb ich aber auch, dass ich mein möglichstes tun werde, um einem dieser Hunde ein neues Zuhause zu geben. Dabei stand nie zur Wahl, wen ich da rausholen würde, denn nicht ich habe Sie ausgesucht; Sie hat mich auserwählt. 

Aber bevor ich näher auf diese ganz besondere Hündin zu sprechen komme, möchte ich von meinen Eindrücken erzählen, die ich in der Protectora bei meiner Rückkehr machte. Ich bin stolz sagen zu können, dass unsere spanischen Freunde unsere Arbeit in Ehren halten. Am schönsten war es zu sehen, dass die Hunde in Ihren großen Freigehegen sichtlich Spaß hatten; sich in der Sonne aalten, in den Betonröhren Schatten suchten und auf dem Platz herumtollten und spielten – es war so schön dies mit an zu sehen. Die Schleuse wurde in unserer Abwesenheit fertig gestellt, d.h. das fehlende Tor wurde montiert und bietet nun eine ideale Lösung zur Be-und Entladung ohne die Hunde dabei zu stören. Die alten Hunden fühlten sich in ihrem neuen Bereich sichtlich wohl. Hier hat auch unser Maskotchen Leon seinen Platz gefunden. Er war noch etwas schüchtern, machte aber einen sehr guten Eindruck. Sämtliche Türen wurden mit einem Riegel-Schloss versehen, da die Türklinken für die Hunde kein unüberwindbares Hinderniss darstellten. Das Lager war ordentlich und aufgeräumt und die von uns gestellten Regale sind bis unters Dach voll. Im Welpenbereich war ich überrascht, nicht weil dort etwas verändert wurde, sondern weil die Kleinen teilweise schon richtig groß geworden sind. Soli z.B., den einer unserer 7 Helferlein sehr ins Herz geschlossen hat, ist richtig groß geworden. Ich musste wirklich zweimal hinschauen, um zu realisieren, dass es wirklich Soli ist.  Einzig und alleine im Katzenbereich hat sich seit unserer Rückkehr einiges verändert. Unsere Konstruktion aus Holzwänden zur Abtrennung der einzelnen Katzenbereiche wurde durch Mauern ersetzt. Diese sind witterungsresistenter und damit langfristig die bessere Lösung. Die von uns verbauten Holzwände werden nun zum Bau weiterer Hundehütten benutzt. 

Nun aber zu der kleinen Samba. Samba ist ein 2.5 jähriger Podenco-Mix und hat bis auf die ersten 9 Monate ihr Leben in der Protectora verbracht. Die ersten 9 Monate lassen sich leider nicht mehr rekonstruieren, so dass man nicht weiß, wo und wie Sie lebte. Seit nunmehr 1 ½ Monaten ist Sie meine Gefährtin und ich bin mehr als glücklich mich zu diesem Schritt entschieden zu haben. Das Wiedersehen war anfangs sehr schüchtern, doch in dem Moment als ich Sie aus der Protectora führte wich Sie nicht mehr von meiner Seite. Ich glaube Sie realisierte in diesem Moment, dass ich Sie da raushole und dass Sie nicht mehr zurück muss. An den folgenden Tagen nahm ich Sie mit zur Protectora, weil ich dort Bilder für euch machen wollte, um euch zu zeigen, wie dort alles mittlerweile aussieht. Samba allerdings betrat die Protectora nicht mehr. Sie wehrte sich mit allen 4 Pfoten und ihrem kompletten Körper dagegen die Protectora wieder zu betreten und ich zwang Sie auch nicht dazu. So aalte Sie sich außerhalb des Geländes in der Sonne, während ich Fotos machte und die Arbeiten im Katzenbereich begleitete. 

Untergebracht waren wir, Samba & Ich, während der drei Tage unseres Aufenthaltes bei Marisa & Luis Miguel. Die Gastfreundschaft unserer Freunde in Spanien ist einfach unglaublich. Es stellte überhaupt kein Problem dar, dass ich Samba ab dem ersten Tag mitbrachte, so dass Sie nicht mehr zurück in Ihren Zwinger musste, und das obwohl sie nicht stubenrein war. Bei der Anreise wurde ich von Noelia und Pepe am Flughafen empfangen und direkt in die Protectora gebracht und auch bei der Abreise erhielt ich super tolle Unterstützung von Elly und Ester, die mich nicht nur zum Flughafen brachten, sondern auch beim Check-In von Samba unterstützend zur Seite standen. Muchas Grazies amigos.

Den Rückflug nach München hat Samba leicht sediert, sehr gut überstanden und ich behaupte: besser als Ihr Frauchen, das sich bei Start und Landung derartig Sorgen um den Gemütszustand Ihrer Hündin machte, dass Sie die Tränen nicht unterdrücken konnte. In München angekommen konnte ich es kaum erwarten die Kleine in der Sperrgepäckausgabe in Empfang zu nehmen. Abgeholt und nach Hause gebracht wurden wir von dem Initiator der Aktion 2.0, Andy. Vielen lieben Dank an dieser Stelle nochmal für deine Hilfe. In meiner Wohnung dann angekommen, war es sehr spannend Samba dabei zu beobachten wie Sie ihr neues Zuhause in Augenschein nahm. Schüchtern, aber gleichzeitig neugierig wurde erst einmal alles beschnuppert, bis wir uns dann kurze Zeit darauf zur Ruhe legten um die Reise und das Erlebte zu verarbeiten. 

Seit der ersten Woche sind wir in der Hundeschule und Samba lernt schnell und gerne. Ihr anfängliche Schüchternheit ist zwar nach wie vor da, hat sich allerdings extrem gebessert. Sie scheint sehr dankbar über ihr neues Zuhause und auch zu Frauchen hat Sie schnell Vertrauen gefasst. Die Entscheidung die kleine Samba zu mir zu holen, war die Beste die ich seit langem getroffen habe. Natürlich weiß man bei Hunden aus Tierheimen oft nicht, welche Vergangenheit sie haben und das macht die Erziehung nicht immer leicht, aber die Mühe ist es wert, denn diese Hunde sind unglaublich dankbar. Und Erziehung kann auch Spaß machen, vor allem dann, wenn man Fortschritte macht. Im anliegenden Park hat Samba schon viele Bekanntschaften gemacht und so langsam fängt Sie auch an mit den anderen Hunden zu spielen, Freundschaften zu schließen und ihre Schüchternheit nimmt von Tag zu Tag immer mehr ab. 

Bleibt mir mich ganz, ganz herzlich zu bedanken, bei allen, die meinen Aufenthalt in Villena so unvergesslich gemacht haben und mir bei meiner Rückkehr so unterstützend zur Seite standen. Danke an Marina & Noelia für die tolle Unterstützung in den administrativen Angelegenheiten & Reisevorbereitungen. Danke an Pepe für deine einwandfreien Übersetzungen vom englischen ins spanische und vice versa. Danke an Marisa & Luis Miguel für Speiß, Trank, Unterkunft und die immense Geduld mit einer noch nicht sozialisierten Hündin und dessen Frauchen das Heim zu teilen. Danke an Elly & Ester für die wahnsinnig hilfreiche Unterstützung am Flughafen und danke an dich Andy, für die Zeit die du geopfert hast um uns in München in Empfang zu nehmen und nach Hause zu bringen.

Ich freue mich schon jetzt auf das Wiedersehen mit unseren spanischen Freunden im August. Bis dahin alles Liebe, Regine & Samba















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